Ein Garten ist ein kleines Stückchen vom großen Ganzen

Eine zukunftsfähige Umgestaltung unserer Lebensräume, ihre integrative Gestaltung erfordert eine ethische Basis, einen Grundgedanken. Hierbei muss es zwangsläufig um Ökologie, Ökonomie und das soziale Wesen an sich gehen. Achtsamkeit im Umgang mit der Erde, von den Verfechtern dieser Ethik im Englischen auch „Earthcare“ genannt, ist auf den vorhersehenden und behutsamen Umgang mit den zur Verfügung gestellten Ressourcen ausgerichtet.

Stoff und Energiekreisläufe, deren Regenerationszyklen, sollen langfristig und bewusst mit in das beherrschende System integriert werden. Auch der achtsame Umgang mit menschlichen Lebewesen, im Englischen „Peoplecare“ genannt, die soziale Komponente der Geschichte also, wird im Problem von Verantwortung und Freiheit deutlich.

Benützt der Besitzer eines Kleingartens Pestizide, wirkt sich das auf das Gesamtsystem aus. Es gilt immer, einen Gleichklang zu finden, zwischen gemeinschaftlichen und individuellen Bedürfnissen. Dies ist eine ganz einfache ethische Forderung nach einer Umsetzung sozialer Gerechtigkeit für alle. Grundsätzlich sollte es als ein Selbstverständnis gelten, dass alle Menschen dieser Erde dasselbe Recht auf einen Zugang zu den Ressourcen, also den Grundlagen allen Lebens haben.

Konzerne wie Nestle, die sich die Rechte an den Wasservorräten der Welt aneignen und diese Ressource nun meistbietend weiterverkaufen, arbeiten gegen jedes ethische Verständnis. Auch Wachstumsrücknahme, also die Selbstbegrenzung und Überschussverteilung lassen sich, als ökonomisches Prinzip, durchaus im Kleinen, im eigenen Nutzgarten umsetzen.

Regenerationsprozess

Auch im Nutzgarten dreht sich alles um die Grenzen der Belastbarkeit, der Regenerationsfähigkeit des Fleckchens Erde, den man besitzt, bebaut, pflegt, nützt. Denn was im Großen das Überleben des Menschen auf der Erde bedeutet, hat im Winzigen, im privaten Eigentum, seinen Anfang. Immer müssen die Prinzipien gelten, die so wichtig sind: langfristig statt kurzfristig und Vielfalt statt Einfalt Mischkulturen statt Monokulturen.

Ein durch zentrales Anliegen muss die Gestaltung und Bewahrung von Artenvielfalt sein, das heißt, die Anzahl unterschiedlicher Arten an Pflanzen und Tieren muss so hoch wie verträglich sein. Auch die genetische Vielfalt ist ausschlaggebend. Hier geht es um die Anzahl verschiedener Sorten und Arten an Pflanzen und Tieren. Wer sich also, auch als kleiner Bürger, der einen Schrebergarten besitzt, als Hausbesitzer mit einer größeren Nutzfläche – wer sich diese Grundsätze zu eigen macht, wird seinen Garten nicht nur produktiver gestalten, sondern tut auch der Umwelt Gutes.

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